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Commit 615a3e4

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PaulRitterQuaffel
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Prokrastination Md-Datei (#12)
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# Prokrastination
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Spätestens im Studium werden die meisten wohl folgende Situation kennenlernen: Der Schreibtisch ist aufgeräumt, die Stifte nach Farben und Größe sortiert, der Hamster wurde nun zum dritten Mal in einer Stunde gefüttert – nicht dass der arme Kleine verhungert - der Fußboden ist wie geleckt, ja sogar die Fenster sind geputzt und die Wäsche, inklusive Socken, ist gebügelt.
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Ihr liegt entspannt im Bett und schaut eine Doku über Regenwürmer.
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Das könnt ihr euch ja erlauben, es ist ja schließlich alles erledigt.
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Naja, wenn man ehrlich ist, eigentlich nur fast alles: Eigentlich solltet ihr noch die Vorlesungen der letzten zwei Wochen nacharbeiten, zwei Hausarbeiten schreiben, euch eine Gruppe für das nächste Programmierprojekt suchen und das Exposé für eure Projektarbeit schreibt sich auch nicht von allein.
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Ihr wisst, eigentlich solltet ihr mit all diesen Aufgaben schon längst angefangen haben, doch irgendwas hält euch davon ab.
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Sie stoßen euch ab, wie sich zwei Magneten abstoßen.
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Wenn ihr euch dann doch aufraffen könnt, um die Liste an Aufgaben etwas zu verkürzen, wisst ihr nicht wo hinten und vorne ist und womit ihr denn jetzt überhaupt anfangen sollt.
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Mit diesem Verhalten werdet ihr nicht die Einzigen sein.
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Das, was sich so schön unter dem Wort „Prokrastination“ zusammenfassen lässt, ist ein vollkommen normales und natürliches Verhalten.
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Der Mensch ist als „ökonomisches Wesen“ darauf ausgelegt Energie zu sparen, bzw. sie möglichst gewinnbringend zu investieren.
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Die oftmals ungeliebte, nerv- und zeitraubende Uniarbeit zählt unter den zahlreichen anderen Aktivitäten wohl eher zu den Energiefressern, weshalb es quasi in der Natur der Sache liegt, diese aufzuschieben.
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Ein gewisses Maß an Prokrastination kann dabei sogar helfen, Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen.
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Der britische Soziologe Cyril Parkinson fand heraus, dass „eine Aufgabe sich in dem Maß ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht“.
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Aufgaben, die ohne konkrete Deadline oder Zeitdruck erledigt werden können, benötigen also in der Regel mehr Zeit als eigentlich nötig – und sind somit oftmals Zeitfresser für dringlichere Notwendigkeiten.
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Problematisch wird Prokrastination jedoch, wenn sie vollkommen unkontrolliert geschieht.
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Oftmals lohnt sich jedoch hier auch ein tiefgreifender Blick auf die Ursachen.
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So können beispielsweise die falsche Studiengangswahl, aber ebenso auch psychische Störungen wie Depressionen oder ADHS, Prokrastination begünstigen.
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Sollte dies nicht der Fall sein, können euch die zehn folgenden Tipps helfen, euer Lernverhalten neu zu strukturieren und gegen das ewige Aufschieben anzukämpfen:
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1. **Tagesziele:** Setze Dir täglich Ziele, die Deinen Tag vorstrukturieren. Übertreib es aber nicht: Dein Tag braucht auch Luft für Unterbrechungen und Spontanes.
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2. **Kleine Schritte:** Alle Aufgaben auf kleine Handlungsschritte herunterbrechen. So wird aus dem schrecklich großen und schwierigen Projekt eine Handvoll kleiner, einfacher Aufgaben.
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3. **Rechenschaft:** Halte regelmäßig Erfolge fest, such Dir einen Partner mit ähnlichen Problemen oder beteilige Dich in einem Forum.
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4. **Zeitvorgaben:** Das Parkinsonsche Gesetz besagt, dass Arbeit sich in genau dem Maße ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Setze Dir also sportliche Zeitvorgaben, die Dich aber nicht überfordern.
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5. **Realistisch bleiben:** An einem normalen Arbeitstag wirst Du kaum wirklich acht Stunden arbeiten können. Du machst Pausen, hast Energietiefs, musst kleine Dinge erledigen, hast Termine, wirst unterbrochen. Setze Dich also nicht selber unter Druck, sondern bleibe realistisch.
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6. **10-Minuten-Regel:** Nimm Dir vor, nur zehn Minuten zu arbeiten. Starte eine Stoppuhr. Nach diesen zehn Minuten darfst Du tun, was Du willst. Meistens wirst Du aber schon so vertieft in die Aufgabe sein, dass Du weiterarbeitest.
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7. **72-Stunden-Regel:** Projekte, die nicht innerhalb von 72 Stunden begonnen oder kurz angedacht werden, werden kaum mehr weiterverfolgt. Die Wahrscheinlichkeit dafür sinkt auf 1 Prozent. Bei Aufgaben ist es ähnlich: Erledige Deine Aufgaben so bald wie möglich und nicht erst kurz vor Abgabetermin. Passe aber auf, dass Du nicht ständig die Aufgabe wechselst.
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8. **Belohnung:** Belohne Dich, wenn Du gut gearbeitet hast – auch zwischendurch.
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9. **Energielevel:** Wer müde und schlapp ist, schiebt meistens mehr auf. Mach deshalb regelmäßig Pause, achte auf genügend Schlaf, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung.
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10. **“Nicht erledigen” als Option:** Wenn sich alles gegen eine Aufgabe sträubt, dann hat das einen Grund.
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Versuche, diesen Grund herauszufinden und fasse der Nicht-Erledigung als Option ins Auge – wenn das möglich ist.

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